Abstimmungsdetails
Gendern in der internen und externen Verwaltungssprache der Stadt Springe
- Beschlusstext:
- Der Rat der Stadt Springe beschließt ein einheitliches Verwenden einer gendergerechten, zeitgemäßen Sprache der Stadtverwaltung, die seitens der Gleichstellungsbeauftragten erarbeitet wurde. Dabei ist ein kreativer Umgang mit Sprache wichtig. Der Fokus sollte immer darauf liegen, die Sprache diskriminierungsfrei zu gestalten.
Grundsätzlich werden in allen Textarten, sowohl mündlich als auch schriftlich (Online-Artikel, Grußworte, Ausschreibungen, Mitteilungen, E-Mails, Bescheide, Satzungen), neutrale Formulierungen verwendet. In E-Mails nach außen wird einheitlich immer neutral formuliert. Auch in Mails innerhalb der Verwaltung wird nach Möglichkeit neutral formuliert. Zum Beispiel: Beschäftigte, Mitarbeitende, Personal, Fachdienstleitung, Teilnehmende.
Auf eine geschlechtsspezifische Anrede wird nach Möglichkeit verzichtet bzw. Menschen mit der von ihnen selbstgewählten Anrede angesprochen. Dabei wird Verständlichkeit mitgedacht. Die Doppelform, bei der Frauen und Männer explizit benannt werden, kann ebenfalls weiterverwendet werden: z.B. Bürgerinnen und Bürger.
Wenn die Anrede einer Person unbekannt ist, wird eine geschlechtsneutrale Anrede genutzt. Standardisierte Vorlagen werden entsprechend umgestellt auf „Guten Tag Vorname Nachname“. Für den Fall, dass die Anrede von Personen einer Gruppe unbekannt ist oder es sich um eine diverse Gruppe von Menschen handelt, wird entweder eine neutrale Anrede verwendet oder gendergerechte Alternativen genutzt. Beispiel: Sehr geehrte Gäste, Liebe Anwesende, Guten Tag in die Runde, Verehrtes Publikum, Liebe Zuhörende.
Auch heute noch finden sich in vielen Begriffen männliche Formen. Für eine zeitgemäße, vielfältige Sprache ist es wichtig, diese Begriffe möglichst durch neutrale Formen zu ersetzen und Sprachgewohnheiten zu identifizieren. Beispiel: Rednerpult wird ersetzt durch Redepult.
Nur, wenn neutrale Begriffe oder Umformulierungen nicht passend sind, wird der Genderstern verwendet.
Exkurs: Der Gender-Stern
Der Stern umfasst nicht nur Frau und Mann bzw. weiblich oder männlich, sondern bezieht eine Vielzahl an Geschlechtsidentitäten, die Menschen für sich in Anspruch nehmen und benennen können, mit ein. Diese lassen sich unter dem Kürzel LSBTIQ zusammenfassen: Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Intersexuelle und Queere.
Der Genderstern wird zwischen den Wortstamm und die weibliche Endung (Bürger*in, Einwohner*innen) eingefügt. Bei Wörtern, in denen die männliche Endung im Singular oder Plural nicht dem Wortstamm entspricht (Pädagoge > Pädagog*in, Notare > Notar*innen), wird diese weggelassen. Artikel, die zu einem Wort gehören, werden ebenfalls gendergerecht (ein*e gut ausgebildete*r Antragssteller*in, der*die Sozialpädagog*in) eingesetzt. Durch Satzumstellung und Umformulierungen können Ketten von Gendersternen vermieden werden („Der*die Bewerber*in mit der besten Qualifikation wird eingestellt.“ > „Die bestqualifizierte Person wird eingestellt.“) - Status:
- mehrheitlich zugestimmt
Dafür 5
Dagegen 4
Enthalten 0